Getreide
Die gesamte Getreideanbaufläche im Jahr 2017 sank gegenüber dem Vorjahr geringfügig um 1,1 % auf rund 143 000 ha. Bei Brot- und Futtergetreide resultierten leichte Flächenrückgänge. Beim Brotgetreide ergaben deutlich höhere Erträge im Vorjahresvergleich Produktionsanstiege von 40 % und mehr. Insgesamt fiel die Getreideproduktion im Berichtsjahr mit 972 000 Tonnen um 30 % höher aus als im Vorjahr.
Landwirtschaftliche Nutzfläche nach Nutzungsarten
Produktion
Getreidequalität
Weder der kalte Januar noch die nach milden Temperaturen folgenden Spätfröste Ende April beeinträchtigten die Getreideerträge. Überdurchschnittlich warme Sommermonate in Verbindung mit geringen Niederschlägen ergaben zudem eine sehr gute Getreidequalität. Folgen der hohen Brotgetreideproduktion von sehr guter Qualität waren die Deklassierung von 24 000 Tonnen Brotgetreide für die Tierfütterung zu Lasten der Getreideproduzenten als auch die Lagerung auf das Folgejahr.
Grenzbewirtschaftung Brotgetreide
Auf Brotgetreideimporte innerhalb des ordentlichen Zollkontingents von 70 000 Tonnen wird ein Referenzpreis angewandt und der abgeleitete, variable Grenzschutz vierteljährlich überprüft. Weil die Brotweizenpreise an den internationalen Märkten seit Oktober 2013 auf tiefem Niveau verharren, werden innerhalb des Zollkontingents Brotgetreide seither die maximalen Grenzabgaben (Zollansatz und Garantiefondsbeitrag) von Fr. 23.- je 100 kg angewandt. Infolge der sehr guten inländischen Brotgetreideernte im Berichtsjahr forderte die Branchenorganisation swiss granum zur Erleichterung der Vermarktung eine zeitlich nach hinten verschobene Freigabe der Zollkontingentsteilmengen für das Jahr 2018. Für eine kontinuierlichere Versorgung des Marktes erfolgte die Freigabe zweimonatlich: Anfang Januar bis Anfang Juli je 10 000 Tonnen und Anfang September und November je 15 000 Tonnen.
Aussenhandel
Kraftfutter
Dank weit höheren Erträgen resultierte trotz leicht geringerer Anbaufläche eine höhere Futtergetreideproduktion im Jahr 2017. Für die Nutztierfütterung standen inklusive nicht backfähigem Brotgetreide mit über 500 000 Tonnen Getreide zur Verfügung (+25 %). Ergänzend zu den in der Lebensmittelindustrie anfallenden Nebenprodukten wie Zuckerrübenschnitzel, Weizenkleie, Rapskuchen und Biertreber wurden Futtergetreide und eiweissreiche Ackerfrüchte importiert.
Hans-Ulrich Tagmann, BLW, Fachbereich Pflanzliche Produkte, hans-ulrich.tagmann@blw.admin.ch
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