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Im Berichtsjahr wurde eine totale Fleischmenge von 478 434 Tonnen Schlachtgewicht produziert, was einer Abnahme um 0,9 % gegenüber dem Vorjahr entspricht.

Der Produktionswert von Fleisch lag gemäss BFS (2017) bei gut 2,6 Milliarden Franken und machte somit etwas mehr als einen Viertel des gesamten landwirtschaftlichen Produktionswertes aus. 

Am beliebtesten war im Berichtsjahr bei den Schweizerinnen und Schweizern trotz langjährigem Konsumrückgang nach wie vor das Schweinefleisch mit einem Anteil am gesamten Fleischkonsum von etwa 44 %.

Der jährliche Fleischkonsum der Schweizer Bevölkerung betrug 2017 nach einem Rückgang von 1,9 % zum Vorjahr 50,01 kg pro Kopf, was einer Abnahme um 1,1 % der insgesamt konsumierten Fleischmenge von 427 067 Tonnen Verkaufsgewicht entspricht (ohne Fisch und Krustentiere).
 

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Aussenhandel

Die Fleischexporte des für die menschliche Ernährung relevanten Fleisches haben im Berichtsjahr eine Zunahme gegenüber dem Vorjahr um 7,9 % auf total 9 036 Tonnen Verkaufsgewicht erfahren. 

Schweine- und Geflügelfleisch verzeichneten mit 26,3 %, bzw. 21,8 % die grössten prozentualen Zunahmen beim Export. Beim Rindfleisch war im Berichtsjahr eine Abnahme um 4,7 % zu verzeichnen. Dazu trug auch die Abnahme der Ausfuhren beim Trockenfleisch um 8 % bei.

Mengenmässig auf tiefem Niveau stieg der Kalbfleischexport um 5,8 % auf 18 Tonnen Verkaufsgewicht. 

Export von Fleisch, Schlachtnebenprodukten und Zubereitungen
 

Bezeichnung
(Tonnen Netto)
20132014201520162017
Rindvieh (inkl. Kalb)Fleisch1 8111 9361 7892 0351 875
 Schlachtnebenprodukte2 4032 3502 0262 1331 939
Fleischzubereitungen4133192682
Total4 2554 3203 8344 1943 895
SchweinFleisch1 3341 8191 8321 7132 228
 Schlachtnebenprodukte17 45216 91416 68118 03218 902
Fleischzubereitungen10780584744
Total18 89418 81318 57119 79221 174
Geflügel Fleisch und Schlacht-
nebenprodukte
3 8454 2553 4383 8513 430
 Fleischzubereitungen4981715631 067
Total3 8944 3353 5094 4144 497
DiversesWürste326329292320349
 Zubereitungen mit weniger
als 20 % Fleisch
20 38420 75119 16917 22517 181

Quellen: EZV, Proviande 


Die Einfuhr von Fleisch für die menschliche Ernährung nahm im Jahr 2017 um 1 % ab und belief sich auf 91 210 Tonnen Verkaufsgewicht (ohne Fische, Weich- und Krustentiere). Rückläufig waren unter anderem die Importe von Schweine- (-1,6 %), Schaf- (-4,8 %), und Geflügelfleisch (-2,1 %). Die Einfuhren von Rindfleisch legten etwa 2,9 % zu. Dies hauptsächlich, weil deutlich mehr Schlachtkörper von Verarbeitungstieren importiert wurden.

Wie auch im Vorjahr konnte der Bedarf an beliebten Fleischstücken (z. B. Rind-, Lamm- und Pferdenierstück, Truten- und Pouletbrust) nicht vollständig durch die Inlandproduktion abgedeckt werden.

Es wurden unter anderem 22 579 Tonnen Fleisch vom Grossvieh, 9 948 Tonnen Schweinefleisch und 44 313 Tonnen Geflügelfleisch importiert.
 

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Deutschland bleibt auch im Jahr 2017 der wichtigste Lieferant für Rindfleisch (8333 t Verkaufsgewicht) und Schweinefleisch (556 t).

Mit etwa 39 % (17 798 t) bleibt Brasilien der wichtigste Lieferant für Geflügelfleisch. Mit 66 % liefern Australien und Neuseeland als grösste Exportländer den Hauptteil des Schaffleisches.

Der Import von Konsumeiern ging im Berichtsjahr im Gegensatz zum Vorjahr um 2,3 % auf 230,7 Millionen Stück zurück. Hingegen nahmen die importierten Verarbeitungseier, welche in der Schweiz aufgeschlagen wurden, im Gegensatz zu den Vorjahren deutlich zu (6,1 % auf 187,2 Millionen Stück). Nach wie vor sind die wichtigsten Herkunftsländer für Eierimporte die Niederlande, Deutschland und Frankreich.

Fleischkonsum

Im Berichtsjahr sank der Pro-Kopf-Konsum von verkaufsfertigem Fleisch im Vergleich zu 2016 um 1,9 % auf 50,01 kg pro Jahr (ohne Fisch und Krustentiere, aber mit Kaninchen und Wild). Dies nach einem Rückgang von 1 % schon im Vorjahr.

Es muss beachtet werden, dass in der Konsumberechnung das Fleisch bei Einkäufen aus dem benachbarten Ausland nicht eingerechnet wird. Deshalb ist der Rückgang des Pro-Kopf-Konsums zu relativieren.

Der gesamte Fleischkonsum der Bevölkerung in der Schweiz im Jahr 2017 verringerte sich um 1,1 % auf 427 067 Tonnen verkaufsfertigem Fleisch. Dies trotz des Bevölkerungswachstums.  

Bei jeder Fleischart ging der Konsum im Berichtsjahr zurück. So verringerte sich etwa der Verbrauch beim Rindfleisch um 2,1 % auf 11,04 kg und beim Geflügelfleisch um 1,8 % auf 11,83 kg. Das Geflügelfleisch bleibt aber nach wie vor auf der Beliebtheitsskala der Konsumentinnen und Konsumenten nach Schweinefleisch (22,21 kg) auf dem zweiten Platz. Rindfleisch liegt auf Platz drei.  
 

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Kalbfleisch hat bei der Schweizer Bevölkerung seit 2008 gegenüber dem Berichtsjahr um etwa 18 % an Beliebtheit eingebüsst, beim Pferdefleisch ist es gar 47 %. Aber auch Schweinefleisch wurde um gut 11 % weniger gegessen. Im Gegenzug legte das Geflügelfleisch um etwa 9 % zu. Beim Rindfleisch liegt der der Pro-Kopf-Konsum fast auf dem gleichen Stand wie vor 10 Jahren

Das Schweinefleisch war auch vor 10 Jahren mit 25,1 kg Pro-Kopf-Konsum am beliebtesten, gefolgt vom Rindfleisch mit 11,31 kg sowie Geflügelfleisch mit 10,88 kg.
Der allgemeine Rückgang geht in erster Linie auf das Konto von Schweine- und Kalbfleisch, während das Geflügelfleisch über 2 kg zulegte.

Fleischkonsum international

Gemäss Berechnungen von Proviande (2017), gestützt auf Daten der FAO, belegte im internationalen Vergleich der Pro-Kopf-Konsum von Fleisch in der Schweiz im Jahr 2013 (neuste verfügbare Zahlen) mit 51,98 kg den 50. Rang. Die Spanne reichte hier von 2,65 kg pro Jahr in Indien bis 110,04 kg pro Jahr in Hongkong. Der durchschnittliche Pro-Kopf-Konsum betrug in den 180 erfassten Ländern 31,06 kg Verkaufsgewicht. Seit 1984 nahm der weltweite Pro-Kopf-Konsum von Fleisch um etwa 40 % zu, während er in der Schweiz in der gleichen Zeitspanne um etwa 15 % abnahm.

In Europa belegt Luxemburg von den erfassten Ländern mit 70,81 kg Verkaufsgewicht Fleisch pro Kopf den Spitzenplatz, während Bosnien und Herzegowina mit 23,15 kg das Schlusslicht bilden (die Schweiz belegt von den 39 erfassten Ländern Rang 23).

Hans Ulrich Leuenberger, BLW, Fachbereich Tierische Produkte und Tierzucht, hansulrich.leuenberger@blw.admin.ch 

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