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Der Bundesrat hat im April 2016 die Strategie «Digitale Schweiz» verabschiedet. Diese Strategie vertritt die Grundsätze, dass Wirtschaft und Gesellschaft Raum zur digitalen Entfaltung haben; den Strukturwandel, den die Digitalisierung mit sich bringt, aktiv anzugehen; und die damit verbundenen Transformationsprozesse vernetzt zu gestalten. Der Bundesrat strebt mit seiner Strategie vier Kernziele an:

  • Innovation, Wachstum und Wohlstand in der digitalen Welt

  • Chancengleichheit und Partizipation aller

  • Transparenz und Sicherheit

  • Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung

Im Bereich der Land- und Ernährungswirtschaft wurde der Startschuss für einen intensiven Austausch und eine verstärkte Zusammenarbeit aller Akteure im August 2017 mit einem von Bundesrat Johann N. Schneider-Ammann initiierten und vom BLW organisierten Workshop zur Digitalisierung der Land- und Ernährungswirtschaft gegeben. Der Anlass mit rund 250 Teilnehmenden hatte verschiedene Ziele:

  • einen Überblick über die Digitalisierung der Land- und Ernährungswirtschaft zu geben;

  • allgemeine Trends, Hindernisse, Befürchtungen und offene Fragen zu identifizieren;

  • den Akteuren und Entscheidungsträgern einen direkten Kontakt und Austausch zum Thema zu ermöglichen.

Die Veranstaltung hat gezeigt, dass die Verwendung von Agrardaten von zentraler Bedeutung ist und dass Grundprinzipien festgelegt werden müssen. In einem breit angelegten Prozess unter Federführung des BLW wurden daher in einer Charta allgemeine Grundsätze zum Umgang mit Agrardaten definiert. Die Charta zur Digitalisierung der Schweizer Land- und Ernährungswirtschaft vom Januar 2018 ist mit der Strategie «Digitale Schweiz» abgestimmt und stellt eine Umsetzung dieser Strategie für die Land- und Ernährungswirtschaft dar.

Die Unterzeichnenden der Charta verpflichten sich, einen aktiven Beitrag in der Digitalisierung der Schweizer Land- und Ernährungswirtschaft zu leisten. Bundesrat Johann N. Schneider-Ammann unterschrieb die Charta an einem vom BLW organisierten Anlass im Juni 2018. Alle interessierten Unternehmen und Organisationen wurden eingeladen, die Charta ebenfalls zu unterzeichnen. An der Veranstaltung wurde auch ein Überblick zu den aktuellen Digitalisierungsbestrebungen im Bereich Land- und Ernährungswirtschaft gegeben.

In Anlehnung an die Strategie «Digitale Schweiz» wurde zusammen mit der Charta ein Dialog zur Vernetzung aller Anspruchsgruppen lanciert. Mit diesem Dialog soll ein gemeinsames Bewusstsein geschaffen, die Zusammenarbeit gefördert, Handlungsbedarf aufgezeigt und letztlich die Strategie umgesetzt werden. Zu diesem Zweck baute die landwirtschaftliche Beratungszentrale AGRIDEA mit Beteiligung des BLW eine Plattform auf, die dazu dient, die in der Charta beschriebenen Leitlinien umzusetzen.

Des Weiteren fand im November 2018 eine schweizweit einmalige Digitalisierungswerkstatt für Lernende an den Betriebsleiterschulen und Studierende an Fachhochschulen und der ETH Zürich statt. Das Ziel dieser vom BLW organisierten Veranstaltung war es, Lernende und Studierende zusammenzubringen, um innovative Ideen und Lösungsansätze bezüglich der Digitalisierung in der Land- und Ernährungswirtschaft zu entwickeln.

Markus Gusset, BLW, Fachbereich Forschung, Innovation, Evaluation, markus.gusset@blw.admin.ch

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