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Um die Konkurrenzfähigkeit der Schweizer Land- und Ernährungswirtschaft zu verbessern, gibt es verschiedene Möglichkeiten. Von grosser Bedeutung für die Konkurrenzfähigkeit sind möglichst tiefe Kosten für die landwirtschaftliche Erzeugung, beispielsweise im Bereich der Produktionsmittel. Andererseits gilt es eine möglichst hohe Wertschöpfung am Markt zu erzielen: Eine überzeugende Qualität und die entsprechende Positionierung der landwirtschaftlichen Produkte sind dafür entscheidend. Es brauchtInnovation, um die Wettbewerbsfähigkeit zu verbessern und Marktnischen zu besetzen. Innovation ist der Schlüsselfaktor für wirtschaftlichen Erfolg schlechthin. Damit sie entstehen kann, müssen die staatlichen Rahmenbedingungen stimmen. Einerseits müssen unternehmerische Freiräume geschaffen werden. Anderseits bietet die Agrarpolitik des Bundes (AP 14 – 17) mit Artikel 11 LwG und dem noch relativ jungen Instrument «Verordnung über die Förderung von Qualität und Nachhaltigkeit in der Land- und Ernährungswirtschaft (QuNaV)» Unterstützung an.

AgrIQnet – Förderung von innovativen landwirtschaftlichen Projekten

Da über QuNaV hauptsächlich innovative Projekte von Branchenverbänden eingereicht und gefördert werden, jedoch wirkliche «Bottom-up-Projekte» kaum vorhanden sind, wurde in diesem Rahmen die Initiative AgrIQnet lanciert. AgrIQnet fungiert als Netzwerk zwischen BLW, SBV, dem Verein Qualitätsstrategie und Swiss Food Research mit dem Ziel, innovative bäuerliche Projekte zu unterstützen.

Mitte Juni wurde zusammen mit der oben erwähnten Trägerschaft die Kommunikation für AgrIQnet gestartet, wobei die Schweizer Landwirtschaft aufgerufen wurde, innovative Projekte bis am 31. August ans BLW einzureichen. Diesem Aufruf folgten 37 Projekte, welche in den nachfolgenden Wochen wiederum von der Trägerschaft geprüft wurden. Schlussendlich profitieren 13 Projekte, welche unterschiedlicher nicht sein könnten, von der Unterstützung.

Nebst einem übergreifenden Projekt zur Entwicklung eines Prototypen zur ressourcenschonenden Anwendung von Pflanzenschutzmittel wurden die geforderten bäuerlichen Projekte eingereicht, wie beispielsweise der Anbau und die Vermarktung von Schweizer Halselnüssen, die Entwicklung eines Prototypen für die rationellere Verarbeitung der geernteten Beeren oder die Suche nach Standorten für die Installation von Selbstbedienungsautomaten mit Alpprodukten.

Über das eigentliche Instrument QuNaV konnten während dem gesamten Jahr auch wieder Projekte eingereicht werden. Neben einer Vielzahl von Vorabklärungen in unterschiedlichen Bereichen nahmen im vergangenen Jahr grosse Projekte an Fahrt auf.

Beim Schweine Plus-Projekt von Suisseporc wurden die Weichen für eine erfolgreiche Lancierung gelegt, indem sich die Abnehmer hinter das Projekt stellen und über einen Zuschlag die Mehraufwände der Produzenten für die Aufzeichnungen entschädigen.

Nach dem erfolgreichen Abschluss der Vorabklärung ist das Projekt der Proviande zur DNA-Rückverfolgbarkeit in die Startphase gestartet. Mittels diesem System wird es zukünftig möglich sein den Nachweis zu erbringen, dass Fleisch mit der Herkunftsdeklaration Schweiz effektiv von Tieren stammt, welche in der Schweiz gehalten und geschlachtet wurden.

Heumilch Schweiz konnte, unterstützt durch QuNaV, seine Aktivitäten im zweiten Förderjahr weiter ausbauen und neue Produkte ins Sortiment aufnehmen. Nebst der nationalen Lancierung bei einem Detailhändler befindet sich auch der Export im Aufbau.

Martin Weber, BLW, Fachbereich Qualitäts- und Absatzförderung, martin.weber2@blw.admin.ch 

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