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Die grundlegenden Informationen zum Gewässerschutzprogramm sind zu finden auf Gewässerschutzprogramm.

Seit 1999 ermöglicht Artikel 62a des Gewässerschutzgesetzes dem Bund, im Rahmen des Gewässerschutzprogrammes Massnahmen in der Landwirtschaft zu fördern, die Abschwemmung und Auswaschung von Stoffen in ober- und unterirdische Gewässer verhindern. Projekte können finanziell unterstützt und umgesetzt werden, wenn Verbote und Gebote, der ökologische Leistungsnachweis (ÖLN) sowie die freiwilligen Direktzahlungsprogramme zu einer ungenügenden Reduktion der Belastung von Gewässern führen. Mehrheitlich wurden bisher Programme zur Reduktion der Nitratbelastung des Trinkwassers initiiert (28 laufende Projekte). Ein Projekt verfolgt die Reduktion der Phosphorbelastung im Baldegger-, Sempacher- und Hallwilersee im Kanton Luzern. Zwei andere zielen auf die Verminderung der Belastung von Gewässern mit Pflanzenschutzmitteln ab, und zwar im Fluss Boiron de Morges im Kanton Waadt und in der Lienne im Wallis.

Gemäss der Gewässerschutzverordnung sind die Kantone verpflichtet, für ober- und unterirdische Wasserfassungen einen Zuströmbereich zu bezeichnen und bei unbefriedigender Wasserqualität Sanierungsmassnahmen anzuordnen. Diese Massnahmen können im Vergleich zum aktuellen Stand der Technik bedeutende Einschränkungen bezüglich Bodennutzung und damit verbundene Erlöseinbussen für die Landwirtschaftsbetriebe mit sich bringen. Um diese Einbussen auszugleichen, werden Bundesgelder aus dem Gewässerschutzprogramm Landwirtschaft bereitgestellt. 2017 wurden knapp 5 Millionen Franken ausbezahlt.

Gewässerschutzprojekte in der Landwirtschaft sind mit verschiedenen Herausforderungen konfrontiert. Zur Erreichung der rechtlich vorgegebenen Ziele ist es wichtig, dass der Zuströmbereich hydrogeologisch richtig ausgewiesen ist und die Landwirtinnen und Landwirte sich wie vorgesehen am Projekt beteiligen. Je nach naturräumlichen Begebenheiten dauert es zudem unterschiedlich lange, bis sich die Wirkung der ergriffenen Massnahmen in der Gewässerqualität zeigt. Eine weitere Herausforderung besteht darin, den Zustand nach Abschluss der Sanierung dauerhaft zu halten.

Das Phosphorprojekt Mittellandseen (LU), das Nitratprojekt Gäu (SO) und das Projekt Boiron de Morges (VD) werden wissenschaftlich begleitet, um die Effizienz und Wirksamkeit der im Rahmen der Gewässersanierungsprojekte umgesetzten Massnahmen zu prüfen.

Noémie Schaad, BLW, Fachbereich Agrarumweltsysteme und Nährstoffe
Ruth Badertscher, BLW, Fachbereich Agrarumweltsysteme und Nährstoffe, ruth.badertscher@blw.admin.ch

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