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Das Jahr 2017 startete mit einem sommerlichen Frühling. Dieser wurde abrupt mit starken Frostnächten im April unterbrochen, gefolgt von Schnee und kaltem Wetter. Darauf folgte aber wieder ein warmer und trockener Sommer, gefolgt von sonnigen Herbsttagen.

Pflanzliche Produkte

Die Frostnächte im April hatten vor allem starke Auswirkungen auf die Obst- und Beerenkulturen, den Rebbau und spezifische Kulturen des Gemüsebaus wie die Spargel- und Rhabarberproduktion. Für die übrigen Gemüsekulturen bescherte der sommerliche Frühling einen frühen Saisonstart mit grossen Mengen an Frischgemüse. Auch für die Ackerkulturen hatten die Frostnächte keine Auswirkungen. Die Getreidemengen fielen ausserordentlich hoch aus, auch die Qualität war gut. Auch die Raps- und Zuckerrübenerträge lagen sehr hoch. Die Kartoffelerträge waren höher als in den vergangenen Jahren, wobei die Kartoffeln neben den Zuckerrüben noch am ehesten von all den erwähnten Kulturen durch die lange Trockenperiode im Sommer gestresst wurden.

Tierische Produkte

Im Berichtsjahr wurde in der Schweiz 0,9 % weniger Fleisch als im Vorjahr produziert, gleichzeitig nahmen die Importe um 1 % ab. Somit konnte der Inlandanteil am Konsum leicht gesteigert werden und betrug 80,8 %.

Die Rindviehbestände sanken auch im Berichtsjahr weiter, was wiederum Auswirkungen auf die Inlandversorgung hatte. Insbesondere die Verarbeitungstiere waren sehr gefragt und Importe unverzichtbar. Auch die Produktion von Bankfleisch verringerte sich leicht, weil infolge des Geburtenrückgangs weniger Tiere für die Grossviehmast zur Verfügung standen. Der Inlandanteil am Konsum beträgt beim Rindfleisch noch knapp 81 %.

Die Inlandproduktion von Schweinefleisch blieb 2017 in etwa stabil, beim Geflügelfleisch gab es einen weiteren Anstieg von 0,4 %, dies trotz grosser Preisunterschiede zu Importprodukten.

Der Produzentenpreis für Milch konnte sich 2017 leicht erholen. Im Vergleich zum Vorjahr stieg der durchschnittliche gesamtschweizerische Produzentenpreis für Milch um 2,9 % auf 62.47 Rappen pro Kilo. Der tiefste Preis wurde bei der konventionellen Molkereimilch beobachtet (55.22 Rappen pro Kilo). Auffallend ist die seit Jahren grösser werdende Preisdifferenz von Industriemilch und verkäster Milch.  Die Entwicklungen am europäischen Milchmarkt schlagen sich jeweils im Schweizer Preis für den Rohstoff Milch nieder. Dies bedeutet, dass der Schweizer Produzentenpreis für Milch stark von der Preisentwicklung in der EU und auf dem Weltmarkt beeinflusst wird. Da im internationalen Kontext verstärkt mit Preisschwankungen gerechnet wird, muss auch beim Schweizer Milchpreis von einer tendenziell zunehmenden Preisvolatilität ausgegangen werden.

Marktentwicklungen

Die Bruttowertschöpfung des Primärsektors entwickelte sich 2017 positiv (gegenüber 2016), ebenfalls leicht steigend war der Handel mit landwirtschaftlichen Produkten (Quelle: BFS). Der Produzentenpreisindex für landwirtschaftliche Erzeugnisse zeigte 2017 eine leicht steigende Tendenz, der Index der Konsumentenpreise für Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke stieg ebenfalls leicht im Vorjahresvergleich. Und wie haben sich die Preise auf verschiedenen Handelsstufen entwickelt? Antworten dazu liefern die Artikel in der Unterrubrik «Marktentwicklungen».

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